Angewandte Kulturwissenschaft und Kultursemiotik

In diesem vorlesungsähnlich gestalteten Seminar möchte ich Ihnen wichtige Grundlagen vermitteln, die einen professionellen Blick auf Kunst und Kultur anleiten. Es geht um Überlegungen zu Kultur, Raum, Zeit, Sprache, Text/Kontext, Intertextualität, Kunst, Denken, Autorschaft, Theorie, Geschlecht, Medialität, ...

Im Zentrum stehen Sachfragen, die sich im Umgang mit Kultur und Text stellen – begegnen wird aber auch die eine oder andere wichtige intellektuelle Stimme.

Zu erbringende Leistung: Klausur
Anmeldungen bitte per Selbsteinschreibung in das entsprechende moodle, oder an:

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Für Stuart Hall, 1932 auf Jamaika geboren, in den 1950er Jahren nach England gekommen, Mitarbeiter am Centre for Contemporary Cultural Studies (kurz CCCS) in Birmingham, später sein Direktor, war das einsame, isolierte und konkurrenzbesessene akademische Arbeiten stets ein Greuel. Er organisierte sie nach dem Prinzip des forschenden Lernens in Projekten und Gruppen, was auch erklärt, warum es bis 1988 in Großbritannien kein Buch gab, dessen alleiniger Verfasser er war. Er arbeitete im Dialog – sowohl mit seinen Mitarbeiter/innen wie auch mit den Gegenständen seines Interesses, mit Marx, Gramsci, Althusser, Kultur-, Jugend-, Klassen-, Rassismus-, Medientheorie. Als die Cultural Studies seit den 1990er Jahren immer mehr zu einem Erfolgsmodell wurden, mit dem man in der akademischen Welt Karriere machen konnte, sagte Hall, er vermisse die Zeit, in der in den Cultural Studies >Positionen bezogen wurden< (AS 3, 36). Es gehe ihm darum, >das Projekt der Cultural Studies aus der sauberen Luft der Bedeutungen, der Textualität, der Theorie, in die gemeine Unterwelt zurückzubringen< (37). 

Als einführende Lektüre empfehle ich die Autobiographie: Stuart Hall, Vertrauter Femder. Ein Leben zwischen zwei Inseln, Hamburg: Argument 2020, sowie: Sauli Havu/Juha Koivisto, Stuart Hall und die Cultural Studies. Zur Einführung, Hamburg: Junius 2024

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