Slavistik

Das Tutorium richtet sich an die Studienanfänger:innen der Fächer Lehramt Polnisch/ Lehramt Russisch.

Ist die Ukraine in Bezug auf ihre Flüsse ein zwischen Asien und Europa geteilter Raum? Können die politische Spaltung und aktuelle militärische Handlungen auf den Flussverlauf zurückgeführt werden?
Der Dnipro (russ. Dnepr) – der längste Strom der Ukraine und nach Volga und Donau der drittgrößte Fluss in Europa – ist als Symbol und Bedeutungsträger zentral für die Kultur der Ukraine, aber auch für Russland wichtig. Warum?
Ziel des Seminars ist es, folgende dominante Konzeptionen zum Dnipro zu untersuchen: Ursprungsquelle der slavischen Orthodoxie, Lebensraum der Kosaken, sowjetischer Industriestandort, Schauplatz der Reaktorkatastrophe sowie Landschaftsgrenze zwischen Ost und West. Aus verschiedenen Perspektiven wird die komplexe Konstruktion des Dniproraums diskutiert. Analysiert werden dabei unterschiedliche Medien (Texte, Bilder, Filme), Gattungen (Prosa, Lyrik, Publizistik) und (national-)politische Funktionalisierungen (ukrainische Nationalbewegung, kommunistische Ideologie, neoimperiales Großraumdenken). Wir gehen von literarisch und kulturell relevanten Texten aus (Nestorchronik, Taras Sevcenko, Nikolaj Gogol’, Oleksandr Dovzenko, Iosif Brodskij und Jurij Andruchovyc), eröffnen einen zeitlich weiten Blick auf den Raum des östlichen Europas und hinterfragen nicht zuletzt Putins vermeintlich historische Argumente für die sogenannte „spezielle Militäroperation“.

Mit Performanz / Performance verbindet man generell Bedeutungen wie Machen, Umsetzen, Aufführen, Darstellen. Für das Seminar gibt es zwei Ausgangspunkte: Die Sprechakttheorie (beginnend mit John Austin, How to do things with words, 1962) einerseits, die die Grundlagen für ein Nachdenken über ein in und durch Sprache verursachtes Handeln legt. Von hier aus lässt sich dann etwa über „Genderperformanz” nachdenken oder über das Verhältnis von Sprache und Gewalt (z.B. „hate speech”).

Andererseits, und mit dem ersten Aspekt in enger Verbindun,g ist „Performance” als künstlerische Praxis zu verstehen – vom Vortrag eines Gedichts bis zur künstlerischen Aktion. Wir werden uns mit Beispielen von Performances – von avantgardistischen ikonoklastischen Attacken, Vortrag von Lyrik über „Pussy Riot” bis zu „Tichij Piket” beschäftigen.


„novinki” ist eine Online-Zeitschrift (www.novinki.de), die in unterschiedlichen Rubriken (Rezensionen, Interviews, Porträts, Reportagen) über das aktuelle kulturelle Geschehen in Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa berichtet. Zugleich ist "novinki" ein Praxis- und Projektseminar, in dem Studierende die Möglichkeit haben, sich im journalistischen und literaturkritischen Schreiben zu üben.

Das novinki-Seminar "Filmkritisches Schreiben" richtet sich an Studierende, die am osteuropäischen Film und am filmkritischen Schreiben interessiert sind. Das Seminar findet in Kooperation zwischen der Universität Potsdam und der Humboldt Universität zu Berlin und mit dem Festival des osteuropäischen Films in Cottbus statt. Wir werden das Festival in Cottbus von ca. 8.11-13.11. besuchen und dort gemeinsam Filme anschauen, mit Filmemacher*innen vor Ort sprechen und so die ersten Schritte Richtung Verfassen einer Rezension tun. Der Aufenthalt in Cottbus an mindestens 2 vollen Tagen (z.B.10.-11.11.) ist Pflicht.

In den ersten Semesterwochen nach dem Festival werden wir uns mit den methodischen Grundlagen der Filmanalyse und der Filmkritik beschäftigen. Anhand ausgewählter Filme werden in gemeinsamen Diskussions- und Gruppenarbeitsrunden die theoretischen Kenntnisse analytisch erprobt. Dann werden die Teilnehmer*innen an individuellen Filmrezensionen arbeiten.

An 2 Sitzungen des Seminars wird ein/e professioneller Filmkritiker*in) teilnehmen, mit dem/r die Seminarteilnehmer*innen ihre Textentwürfe besprechen. Die besten im Seminar erarbeiteten Texte werden auf novinki.de veröffentlicht.


Im Seminar lernen und erproben wir, wie Theorien und Analysewerkzeuge, die im Kurs „Einführung in die Literaturwissenschaft” vermittelt werden, an konkrete Texte angewandt werden.

Auch gibt das Seminar einen literaturgeschichtlichen Überblick sowie Gelegenheit zu Diskussion und Nachfragen. Die für das Studium maßgeblichen Grundlagen literatur- und kulturwissenschaftlichen Arbeitens werden erlernt.


Всем известно, что в СССР не было секса, а в современной России теперь нет и гомосексуальности. Так ли это на самом деле? В этом курсе благодаря критическом анализу генеалогии (не)видимой сексуальности в контексте истории России и на примере разных источников – начиная от официальных документов и сказок Афанасьева, заканчивая современными квир-романами – студенты увидят каким образом сексуальность была связана с властью и обществом в разные исторические периоды.
В рамках этого курса студенты также познакомятся с разными методологическими инструментами постструктуралистского анализа, феминисткой критики и текстами ведущих исследователей истории сексуальности в России.
Курс будет читаться на русском языке и направлен на развитие разговорных навыков, поэтому рассчитан на студентов с уровнем знания языка не ниже С1.

Преподаватель:
Катерина Суверина — координатор издательской программы Музея современного искусства «Гараж» и редактор научного журнала The Garage Journal. Получила магистерские степени по культурологии и публичной истории, защитила кандидатскую диссертацию о репрезентации исторической травмы в современном российском кино. Преподает гендерные исследования, теорию исторической травмы, а также социологию современного искусства в Высшей школе экономики (Москва) и Московской высшей школе социальных и экономических наук (Шанинка). Соосновательница Лаборатории публичной истории, соредактор сборника «Политика аффекта: музей как пространство публичной истории» (2019), соавтор главы «Гендер, сексуальность и квир-исследования» в книге «Все прошлом: теория и практика публичной истории» (2021). Данный курс предлагается в рамках преподавательской стипендии для исследователей в рискованной ситуации, которая спонсируется университетом Потсдама.