Vergleichende Literatur- und Kunstwissenschaft

Das Beharren auf einer jüdischen Alterität, verbunden mit der Zuschreibung bestimmter Stereotype und Narrative, ist kein historisches, sondern ein nach wie vor aktuelles Phänomen, das im Rahmen des Lehrprojekts näher ergründet werden soll: Dafür wird – nach einer theoretischen Einführung in den Themenkomplex Jüdische Literaturen (Teil 1) – das Schreiben und Sprechen über Jüdische Literaturen im deutschsprachigen Feuilleton (miteinbezogen werden neben Print- auch audiovisuelle Formate) in den Mittelpunkt gerückt und mithilfe eines Analysemodells, das im Seminar gemeinsam mit den Studierenden entwickelt wird, untersucht (Teil 2). Flankierend werden Gäste (Autor*innen und Literaturkritiker*innen) eingeladen, die über ihre Erfahrungen berichten sollen. Eine abschließende Publikation der Ergebnisse des Projekts (Teil 3) ist geplant.


Roland Barthes’ Œuvre lässt sich disziplinär schwer verorten. Im Laufe seines Schaffens absolviert sein Schreiben eine gute Wegstrecke von eher klassisch strukturalistischen zu experimentelleren, freieren Formaten – die dennoch, trotz aller Unterschiede in der Erscheinung eine wiedererkennbare Haltung des Schreibens erkennen lassen. Diese fußt auf der von Barthes maßgeblich mitentwickelten, sehr wirkkräftigen Vorstellung von Text/Textualität und ihren Folgen für die Praxis des Lesens. In „Wahrheit, Wissenschaft und Text“ kommt dieses Verständnis von Text, seine Implikationen und Barthes Haltung des Lesens besonders systematisch zur Darstellung – weshalb das Seminar hier seinen (ersten) Fokus finden soll, um, vielleicht, wenn Zeit ist und Lust bleibt, weiterzulesen – wohin immer uns die Lektüre getragen hat.

Anmeldungen bitte per Selbsteinschreibung in das entsprechende moodle (wird im Laufe der Zeit angelegt), oder an: ungelenk@uni-potsdam.de.


Hélène Cixous’ faszinierendes Schreiben ist in großen Teilen ein noch zu Entdeckendes: Es ist schwer zu greifen, angesiedelt zwischen Philosophie und Literatur, Anekdotischem und Abstrakten, ein weibliches, widerständiges, das sich nicht kategorisieren lassen möchte – und lange im Schatten ihres Weggefährten, Freundes und Mitdenkers Jacques Derrida gestanden hat.

Auch über Kunst hat Cixous nachgedacht – auf ihre Weise. Die Aufsätze sind, unter anderem, in einem Band versammelt – in der deutschen Übersetzung auf zwei Bände aufgeteilt – mit dem wir uns, mit viel Zeit und Geduld, in aller gebotenen Langsamkeit, im Seminar beschäftigen wollen. Angedacht ist auch, ein paar Sitzungen gemeinsam mit Studierenden aus Athen zu gestalten, dann mit der englischen Übersetzung, und über Landes- und Sprachgrenzen hinweg, gemeinsam Cixous zu lesen und zu diskutieren. Ich freue mich darauf!

Anmeldungen bitte per Selbsteinschreibung in das entsprechende moodle (wird im Laufe der Zeit angelegt), oder an: ungelenk@uni-potsdam.de.