Over the past few years, political debates about the futures of Eastern Europe both within and outside the
region seem to have increasingly involved a gender and sexuality dimension. From Pussy Riot’s now iconic
performance in Moscow’s Christ-the-Savior cathedral to “white protests” by Belarusian women, to “gender
wars” and campaigns against LGBTQ “propaganda” in East-Central Europe and Russia, the region’s
development course has become impossible to discuss without addressing the questions of femininity,
masculinity, and sexual and gender diversity. This graduate course (which can also be open to advanced
undergraduates) pursues three objectives: 1) to introduce debates about gender and sexuality outside Western
feminist tradition and explore transnational connections between different strands of discourse in relation to
gender and sexuality by examining debates on these themes in Eastern Europe over the past seventy years;
2) to expand the knowledge about Eastern Europe and learn to unsee it as a monolithic formation that has a
singular history or just one trajectory of development by studying cases from across the region; 3) to develop
skills in discourse analysis through an intersectional feminist lens and in academic communication, practice
them in low-stake assignments throughout the course, and apply them in the final course paper. Course
readings respond to interests of students pursuing both the Humanities and Social Sciences tracks; they
include theoretical discussions and fictional texts that explore socialist, postsocialist, and contemporary
political and cultural contexts from the perspectives of gender equality, sexual diversity, postcolonialism,
race, gender-based violence, democratization and Europeanization processes, religion, and migration.

Im Oktober 2020 forderte der Deutsche Bundestag die Bundesregierung auf, „an prominenter Stelle in Berlin einen Ort zu schaffen, der im Kontext des besonderen deutsch-polnischen Verhältnisses den polnischen Opfern des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Besatzung Polens gewidmet [werden soll]“ (Quelle). Der Entscheidung des Bundestags einen „Ort der Begegnung und Auseinandersetzung mit der Geschichte“ zu schaffen, gingen jahrelange Diskussionen sowie Lobbyarbeit verschiedener Akteure der polnisch-deutschen Beziehungen voraus. Das geplante Seminar möchte den Prozess und die Debatten um das sog. ‚Polendenkmal‘ kritisch aufarbeiten und mit beteiligten Expert*innen diskutieren.

Dabei folgt die Lehrveranstaltung einem projekt- und lernerzentrierten Ansatz, bei dem die teilnehmenden Studierenden nach der Einarbeitung in die Thematik weitestgehend selbstorganisiert zu einer kulturwissenschaftlichen Forschungsfrage ihrer Wahl im Zusammenhang mit den Debatten um das sog. ‚Polendenkmal‘ recherchieren. Ihre Forschungsfrage und Rechercheergebnisse diskutieren die Studierenden dann in einem wissenschaftlichen Fachgespräch mit anerkannten Expert*innen. Die Ergebnisse der Gespräche und Recherchen werden im Rahmen einer Podcast-Reihe veröffentlicht.

Durch die Begegnung mit Expert*innen aus unterschiedlichen Institutionen erhalten die fortgeschrittenen Studierenden Einblicke in verschiedene berufliche Arbeitsfelder, die ihnen als Absolvent*innen der Osteuropäischen Kulturstudien bzw. als Polenexpert*innen offen stehen (z.B. wissenschaftliche außeruniversitäre Einrichtung, Kulturinstitution, politische Organisationen, Museen). Durch die Aufbereitung der Rechercheergebnisse für eine interessierte Öffentlichkeit üben sie sich außerdem in der Wissenschaftskommunikation. Ein Praxisworkshop zum Thema „Podcasts erstellen“ ist Teil des Seminars.