Dies ist die Moodle-Plattform für den Hackathon Kulturdaten vom 24-25. Juni, innerhalb dessen wir den Datensatz vom Desmog-Blog mit digitalen und linguistischen Methoden analysieren. Der Kurs wird von Manfred Stede und Birgit Schneider betreut und findet im Rahmen des DH-Netzwerks statt.

Damit aus einer Großstadt ein mediales Produkt werden kann, braucht es neben geeigneten Verbreitungsmedien und einem begeisterungsfähigen, solventen Publikum vor allem die Großstadt selbst. Während an der Wende zum 19. Jahrhundert die ersten kommerziellen Großstadtabbildungen große Erfolge feiern, expandieren auch die europäischen Städte. 1810 hat Paris 647 Tsd. Einwohner, im Jahr 1880 sind es bereits weit über 2 Mio. London wächst in dieser Zeitspanne von 800 Tsd. auf 3,8 Mio. Einwohner, Berlin von 182 Tsd. auf 1,8 Mio. Nicht nur Ausdehnung und Bevölkerungsdichte erhöhen sich, die Städte werden umfassend industrialisiert und mit Straßen, Schienenwegen und Bahnhöfen ausgestattet. Das sind wuchernde Objekte, die neue Lebens- und Verhaltensformen hervorbringen. Die Menschen zieht es in die Großstädte, entweder zwangsläufig – weil sie eine Arbeit suchen – oder freiwillig – aus touristischer Neugier. Gleichsam zieht es sie wieder fort, weil sie sich von den Städten vereinnahmt fühlen. In diesem Spannungsfeld, das bis in die Gegenwart reicht, untersucht das Seminar das Wechselspiel zwischen Großstadt- und Mediengeschichte. Während sich die Städte am Beginn des 19. Jahrhunderts noch gut überschauen lassen, entziehen sie sich spätestens seit der Wende zum 20. Jahrhundert zunehmend dem Blick der Menschen. Gleichsam nimmt die Anzahl der Großstadtabbildungen in diesem Zeitraum massiv zu. Es liegt auf der Hand, dass es keine Abbildung gibt, die das Abgebildete unberührt lässt – unter diesem Aspekt werden anhand von Fallbeispielen Großstadtabbildungen aus ca. zwei Jahrhunderten vorgestellt und untersucht.