ACHTUNG! Einige Lehrmaterialien in diesem Kurs werden Themen beinhalten, die als beleidigend und/oder traumatisierend empfunden werden könnten. Wir werden über rassistische, sexistische, klassische und ableistische Diskriminierung sprechen und das im Bewusstsein über unsere unterschiedlichen sozialen Positionierungen, Privilegien und Diskriminierungserfahrungen. Ich werde versuchen, Sie als Studierende rechtzeitig vor potenziell verstörenden Inhalten zu warnen und bitte Sie alle, mit mir gemeinsam eine Atmosphäre des gegenseitigen Respekts, der Kritikfähigkeit und der Sensibilität zu schaffen. Christoph Balzar



Diskriminierungsfreie(re)¹ Schule

Hybrid-Veranstaltung bei phil. cand. Christoph Balzar

im WS 21/22 immer donnerstags in Präsenz im Atelier über der Mensa

Gruppe 1: 10:00 - 11:45
  |  Gruppe 2: 12:00 - 13:45

Rassismus, Sexismus, Klassismus und Ableismus prägen Bildungsinstitutionen wie Universitäten oder Schulen auf strukturelle Weise (Sarah Ahmed: On Being Included: Racism and Diversity in Institutional Life). Schon in der Grundschule werden Schwarze Kinder, Kinder of color, LGTBI-kids, Kinder aus armen Familien und neurodiverse oder körperbehinderte Kinder systematisch ausgegrenzt. Diese Gewalt muss nicht einmal offen ausgeübt werden, um großen Schaden anzurichten, sie wirkt bereits strukturell, so z.B. durch rassistische Motive oder Auslassungen in Schul- und Kinderbüchern, durch sexistisch gegenderte Unterrichtsmaterialien oder Räume, durch mangelnde Barrierefreiheit der Gebäude, kapitalistisch unerfüllbare Anforderungen an Privateigentum wie Tablets für homeschooling und durch vieles mehr.

Dieses Theorie-Praxis-Seminar befasst sich mit dem Potenzial ästhetischer Bildung, die im Rahmenlehrplan gelisteten "übergreifenden Themen" Diversity, Gender Mainstreaming und interkulturelle Bildung im Grundschulunterricht zu verankern. Dabei baut es auf den Forschungen des Fachbereichs Inklusionspädagogik der Universität Potsdam und dessen "Identity Project" auf. Vor dem Hintergrund wöchentlicher Impulsvorträge zu Diskriminierungskritik und zeitgenössischer Kunst zum Thema erarbeiten die Studierenden Strategien, wie sich in der Schule Lernräume schaffen lassen, in denen sich sozial sehr unterschiedlich positionierte Schüler:innen allesamt sicher und gesehen fühlen können.  

Als Seminarbeitrag erstellen Sie ein digitales Portfolio, in dem Sie Ihre das Seminar begleitenden (!) Forschungen dokumentieren. Installieren Sie dafür die mobile APP tumblr und generieren Sie einen Account speziell für dieses Projekt (siehe Beispiel: https://diskriminierungsfreiereschule.tumblr.com). Ihr Portfolio, bestehend aus einer Sammlung (ab)fotografierter und verlinkter, themenrelevanter Ressourcen für Ihre zukünftige schulische Tätigkeit, präsentieren Sie bitte am Ende des Semesters vor der Gruppe.

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1 Vgl. hierzu die Debatte um das Projekt "Schule OHNE Rassismus", wie sie von Noah Sow angestoßen wurde.


Dieses Hybrid-Seminar findet normalerweise in Präsenz, jedoch nach Absprache auch online statt und dann über den unten stehenden ZOOM-Link. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob das Seminar in Präsenz oder online stattfindet, konsultieren Sie bitte das in TUMBLR angepinnte message board:

https://diskriminierungsfreiereschule.tumblr.com

https://uni-potsdam.zoom.us/j/4398917164
Meeting-ID: 439 891 7164
Kenncode: 11111111


Ästhetische Praxis für Primarstufe – experimentelle Synästhesien in der Bildproduktion

Freitags 9-12 Uhr

Von den Fingern in den Mund  -  entlang elementarer optischer und taktiler Techniken entwickeln wir in diesem Werkstattkurs von der Frottage bis zur Fingerfarbe, vom Stift bis zum Pinsel vergnügliche bilderfrohe Strategien des Ausdrucks zur Entwicklung eigener künstlerischer Bildproduktionen und synästhetischer Experimente.

Ruppe Koselleck, Professur für Praktische Kunst

Modul 010 3SWS 1.FS PS - Prüfungsnummer 370171

Portfolio / Skizzenbuch / Dokumentation des künstlerischen Prozesses

Vom Bieraquarell bis zur rohen Ölmalerei – vom Tintenkleks bis zum Wasserfarbmalkasten im Regenschauer auf durchweichtem Papier oder der Bearbeitung einer Leinwand auf gekeiltem Rahm loten wir in diesem Werkstattkurs unterschiedlichste malerische Möglichkeiten aus. 

Im Kursverlauf entscheiden Sie über ein eigenständiges Projekt, welches Sie bis zum Ende des Semesters fertigstellen sollen.

Modulabschlussprüfung / Skizzenbuch / Dokumentation des künstlerischen Prozesses – Projektausstellung 

Ruppe Koselleck Professur für Praktische Kunst

Modul 021 3 SWS 1.FS SEK Prüfungsnummer 370192

Montag, 16 - 19  Uhr Raum NEUES ATELIER, Alte Druckerei, n.n.


Unter dem Begriff der künstlerischen Forschung formieren sich eine

Vielzahl neuer Formen künstlerischer Arbeit, die die Grenze von Kunst

und Wissenschaft aufzuheben suchen. Im Zentrum dieser Verfahren stehen

kollaborative Formate, lebendige Archive, dokumentarische Performances

und alternative Strategien der Wissensgenerierung. Dabei werden

wissenschaftliche Forschungsmethoden aufgegriffen und in künstlerische

Bereiche transferiert. Künstlerische Forschung hat demnach das Potential

unterschiedlichste Formen von Wissen gesellschaftlich produktiv zu

machen. Gleichzeitig existieren in der Kunstpädagogik Modelle, die

mittels „Künstlerischer/ästhetischer“ Forschung Lebensweltliche

Zusammenhänge von Kindern und Jugendlichen zu erschließen suchen

Im Rahmen dieses Seminars geht es um die Frage, wie sich Erkenntnisse

und Methoden des „Artistic Research“ als epistemische Kunstpraxen aus

dem Feld aktueller Kunst, in Lernarrangements zur künstlerischen

Forschung von Kindern und Jugendlichen transformieren lassen. Dabei

werden Wirkungen in Bezug auf spezifische Formen reflexiver Selbst- und

Fremdwahrnehmungen und handlungsbezogener Selbst- und Fremdbeurteilungen

bei Kindern und Jugendlichen im Praxisfeld genauer untersucht.


Das japanische "Museum der Steine, die wie Gesichter aussehen", http://www006.upp.so-net.ne.jp/chinseki/index-ex.html

Sammeln, Ordnen und Zeigen als ästhetische Praxis

Das Verfahren der Ästhetisierung ist zentral für das Prinzip Museum (Bonnet). Dadurch lassen sich unterschiedliche Dinge vom äußeren Eindruck her miteinander ver-gleich-en und be-wert-en, z.B. hinsichtlich ihrer Höhe, Breite, Tiefe, Form, Farbe, Machart, etc.. Ästhetisierte Objekte sind zunächst frei von Bedeutung. Die Bedeutungszuweisung erfolgt erst durch den Kontext, also durch Rahmungen, Beschilderungen, Architekturen und Episteme oder Wertemaßstäbe wie Naturkunde, Ethnologie, deutsche Geschichte,... Doch herrscht im Museum auch ein visuelles Regime (van den Berg), eine Art Diskriminierung der Sinne zu Gunsten des Sehens. „Das Berühren der Figüren mit den Pfoten ist verboten.“, so wird es Kindern dort schon früh beigebracht. Sinnlich komplexer verfasst sind z.B. Museumslaboratorien, Kunst- und Wunderkammern oder auch Altäre, wo Berührung eine wichtige Rolle spielt. In der Werkstatt künstlerischer Praxis erforschen wir unterschiedliche Formate des Sammelns, Ordnens und Zeigens und ergründen ihre jeweiligen sinnlichen Besonderheiten. Gruppenübergreifend entwickeln wir ein Museum zu einem für Kinder relevanten Thema.

 

Künstlerische Prozesse und Strategien in primarstufenspezifischen Bildungssituationen

Sich selbst bei einer Tätigkeit wahrzunehmen fällt oft schwer und irritiert uns meist. Diese Irritation für die Entstehung eines ästhetisch- künstlerischen Prozesses zu nutzen, kann interessante Wege offenhalten, wiederum Neues, Spannendes ins Leben rufen und uns staunen lassen. Dies sind beste Voraussetzungen, sich den primarstufenspezifischen Themenfeldern zu nähern, sie auf unterschiedliche Art und Weise zu dokumentieren, in den persönlichen Kontext einzuarbeiten und sie für das Prozesserleben zu verinnerlichen. In diesem Seminar wollen wir uns mit unterschiedlichen künstlerischen Strategien beschäftigen, sie näher kennenlernen und somit als Grundlage für eine eigene künstlerische Praxis erarbeiten.

Werkstatt künstlerische Praxis

 

In diesem Seminar werden wir das Zusammenspiel von Bild, Körper und Raum kennenlernen, mit verschiedenen Materialien spielen, ihrem Aufforderungscharakter folgen und somit in die künstlerische Praxis kommen. Ihnen bereits bekannte, aber auch neue künstlerische Verfahren werden wir uns gemeinsam experimentell erarbeiten und sowohl Methoden der Reflexion als auch Formen der künstlerischen Dokumentation erfahrbar machen. Das Gestalten verdient unser besonderes Augenmerk, bei dem wir unsere eigenen Bezüge und Vorlieben kennenlernen und sie in neue anwendbare Kontexte übertragen werden.

Grundlagen der Kunstpädagogik

Die Frage eines Kindes kann Ausgangspunkt für eine Entdeckungsreise sein, die seine Weltbezüge aufzeigt, das eigene Erleben dazu in Beziehung setzt und neue Verknüpfungen herstellt. Wie kann man mithilfe kunstdidaktischer Konzepte in der Grundschule dieses Potential erkennen und in die ästhetisch-künstlerische Arbeit aller Unterrichtsfächer einfließen lassen? Die Besonderheiten der ästhetischen Praxis und ihre Relevanz für Bildungsprozesse werden wir in diesem Seminar näher betrachten, erproben und in einen primarstufenspezifischen Kontext bringen. Dabei nutzen wir Momente des Wahrnehmens, des Gestaltens und des Reflektierens um kindliche Weltaneignung nachzuempfinden und zu verstehen.

 

Werkstatt künstlerische Praxis

 

In diesem Seminar werden wir das Zusammenspiel von Bild, Körper und Raum kennenlernen, mit verschiedenen Materialien spielen, ihrem Aufforderungscharakter folgen und somit in die künstlerische Praxis kommen. Ihnen bereits bekannte, aber auch neue künstlerische Verfahren werden wir uns gemeinsam experimentell erarbeiten und sowohl Methoden der Reflexion als auch Formen der künstlerischen Dokumentation erfahrbar machen. Das Gestalten verdient unser besonderes Augenmerk, bei dem wir unsere eigenen Bezüge und Vorlieben kennenlernen und sie in neue anwendbare Kontexte übertragen werden.

Künstlerische Prozesse und Strategien in primarstufenspezifischen Bildungssituationen

Sich selbst bei einer Tätigkeit wahrzunehmen fällt oft schwer und irritiert uns meist. Diese Irritation für die Entstehungeines ästhetisch- künstlerischen Prozesses zu nutzen, kann interessante Wege offenhalten, wiederum Neues, Spannendes ins Leben rufen und uns staunen lassen. Dies sind beste Voraussetzungen, sich den primarstufenspezifischen Themenfeldern zu nähern, sie auf unterschiedliche Art und Weise zu dokumentieren, in den persönlichen Kontext einzuarbeiten und sie für das Prozesserleben zu verinnerlichen. In diesem Seminar wollen wir uns mit unterschiedlichen künstlerischen Strategien beschäftigen, sie näher kennenlernen und somit als Grundlage für eine eigene künstlerische Praxis erarbeiten.