Was erfahren wir eigentlich, wenn wir einen historischen Roman lesen, einen ‚Kostümfilm’ sehen oder ein Historiengemälde betrachten? Wie lassen sich die diversen Verbote und handfesten Angriffe auf Il’ja Repins Bild „Ivan Groznyj und sein Sohn Ivan am 16. November 1581“ (1883), zuletzt am 25.Mai 2018, erklären?
Die Vorlesung stellt Urteilsimplikationen im historischen Erzählen und Darstellen vor. Dies geschieht einerseits in einem Überblick über Aktualisierungen zentraler Topoi wie „Ivan Groznyj“ („Ivan der Schreckliche“ oder „Petr I“ (Peter der Erste) in Literatur, Kunst und Film. Immer auch mit Blick auf die Aktualität, die aktuelle Validität dieser Topoi, wird außerdem die aktuelle kulturpolitische Landschaft Russlands nach deren historischen Lieblingsthemen untersucht (u.a. „Großer Vaterländischer Krieg“, Imperialismus). In der Auseinandersetzung mit den Urteilsimplikationen werden dann Urteilsmodi im historischen Erzählen – zwischen „Geschichte als Urteil“ und „Urteil als Geschichte“ (Karlheinz Stierle) vermittelt.

Sommersemester 2021

Prof. Dr. Alexander Wöll

donnerstags, 10:00 bis 12:00 (c.t.) 

Online-Veranstaltung

Link zur Veranstaltung auf PULS (eine Anmeldung ist zwischen dem 06.04. - 10.05.2020 möglich)lan P