Im Mittelpunkt des Seminars steht der Film „Der Pianist“ mit seinen vielfältigen musikalischen Bezügen und der Person des Protagonisten, des polnisch-jüdischen Pianisten und Komponisten Władysław Szpilman (1911-2000), der während des Holocaust das Warschauer Ghetto überlebte. Es werden weitere Filme einbezogen, die auf verschiedene Art und Weise den Genozid an den europäischen Juden thematisieren und in denen die Musik eine besondere Rolle spielt, darunter solche Filmklassiker wie „Schindlers Liste“ (USA 1993), „Exodus“ (USA 1960) oder „Die Kommissarin“ (UdSSR 1967/86). Dabei wird besonders die Bedeutung der Musik und anderer Bestandteile des filmischen Soundtracks herausgearbeitet, die zur Vergegenwärtigung der Geschichte beitragen.

Jüdische Musiker spielten in der populären Musik des 20. Jahrhunderts in vielen Ländern, darunter in Russland, in den USA und auch in der Weimarer Republik (1919-1933) eine herausragende Rolle. Unzählige Komponisten, Textdichter, Sänger, Instrumentalmusiker, Veranstalter, Verleger und Produzenten jüdischer Abstammung trugen zum Aufschwung aller Gattungen der populären Musik insbesondere in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dazu gehörte auch die Entwicklung neuer Medien wie Schallplatte, Rundfunk und Film. Was bedeutete die jüdische Identität verschiedener Akteure auf diesem Gebiet bzw. deren Assimilierung im Kontext ihrer Verbindungen untereinander und im Zusammenhang mit Wandlungsprozessen der Alltagskultur, des Lebensstils und der Wertorientierungen jener Zeit? Welchen Stellenwert hatte das Jüdische, speziell die jüdischen Musiktraditionen in ihrem Wirken? Welche Auswirkungen auf die Entwicklung der populären Musik hatte die Vertreibung und Ermordung der europäischen Juden während des Holocaust? Diese und weitere Fragestellungen werden anhand zahlreicher Fallbeispiele erörtert.

In this course, we will study some central aspects of Judaism in the United States in the 20th and 21st centuries.
The seminar will be conducted in English. Readings will be in English.