Das Seminar soll einen Einblick in die Geschichte von Kolonialismus und Sklaverei geben und die daraus resultierenden noch heute spürbaren Konsequenzen in den frankophonen Gesellschaften und Literaturen aufzeigen. Im Mittelpunkt stehen Diskurse über den Anderen und die daraus resultierenden Machtstrukturen sowie Konstruktionen von Eigen- und Fremdbildern. Ein Schwerpunkt wird dabei auf den frankophonen westafrikanischen Ländern liegen. Nach einem Überblick über die Geschichte der Kolonisierung und des Sklavenhandels werden wir historische Texte über Afrikanerinnen und Afrikaner Diskursen der Gegenwart gegenüberstellen. In einem zweiten Schritt beleuchten wir die Bewegung der Négritude und stellen deren wichtigste Repräsentanten vor. Zuletzt folgt ein Überblick über die postkolonialen Theorien und neue literarische und künstlerische Formen, in denen die klassischen Dichotomien wie Peripherie und Zentrum, Ich und der Andere in Frage gestellt bzw. aufgehoben werden und neue Denkmodelle entstehen.
- Kursleiter:in: PD Dr. phil. habil. Lydia Bauer