Klassische Vertragstheorien legitimieren den Staat durch einen (hypothetischen) Gesellschaftsvertrag. Ausgehend von einer Beschreibung eines Naturzustandes, in welchem die Menschen ohne Staat leben, wird argumentiert, dass die Menschen einen Gesellschaftsvertrag unterzeichnen sollten welcher einen Staat gründet. In dem Seminar werden Vertreter der klassischen Vertragstheorie behandelt, insbesondere Thomas Hobbes und J.J. Rousseau. Diese unterscheiden sich sowohl in ihrer Konzeption des Naturzustands als auch in dem Staat, der durch einen Gesellschaftsvertrag begründet werden soll. Bei Hobbes wird der Naturzustand als „Krieg aller gegen alle” beschrieben. Durch den Gesellschaftsvertrag wird nun ein einzelner Mensch zum absoluten Herrscher, dem sogenannten „Leviathan” ernannt. Bei Rousseau ist der Naturzustand deutlich positiver und wurde ursprünglich durch die Entstehung von Privateigentum abgeschafft. Um die daraus entstandene Ungleichheit zu überwinden, sollten die Menschen nun einen Staat gründen, in dem die Gesetze dem allgemeinen Willen der BürgerInnen entsprechen. In dem Seminar werden wir klassische Werke der Vertragstheorie lesen und kritisch diskutieren.
Das Seminar wird primär in Präsenz stattfinden.
- Kursleiter*in: Dr. Philipp Dapprich