This is the first part of a two-term journey through syntax. The aim of this journey is that you'll be able to recognize and name syntactic phenomena, and construct such constructions in a language of your choice; you'll have some general background in syntactic theories and typological profiles that lets you identify specifically interesting constructions, constructions that challenge existing theories or corroborate their extend; you'll be able to understand theories that analyse these phenomena and make predictions based on them, and you'll be able to come up with possible structural analyses of sentences on the fly; as such, you'll make steps towards reaching a syntactic auto-pilot, that constantly scans what you hear and say and that reacts when you come across a sentence for which you cannot find a meaningful analysis.

The subject matter that you'll be acquiring these skills by is mostly the field of word order. The nice thing about word order is that every language has one, and so you can investigate it in every language (in contrast, there is not much to research in terms of morphological agreement in, say, Mandarin). The theoretical problem that we'll focus on is that word order doesn't directly inform you about constituency and hierarchical structure most of the time. Therefore, we have to find ways to gain access to the hierarchal structure of sentences. I will encourage you to work on your native language or the language of your choice.

In this first term, we lay the groundwork for the empirical investigations in the upcoming term. In order to show that you've understood a certain theoretical construct or phenomenon, you will write a contribution to the public Wikipedia. Writing for Wikipedia requires a thorough understanding of a subject allowing you to explain something to a wide audience. As a result, you may even be able to make your friends and family understand what you're studying! Editing Wikipedia will also be part of the curriculum.

Die Sprachen der uralischen (= finno-ugrischen + samoyedischen) Sprachfamilie weisen eine Vielzahl syntaktischer und morphologischer Phänomene auf, die den vielerforschten Sprachen Europas fremd sind. Zu diesen im Kurs zu besprechenden Phänomen zählen (u.a.) die Verwendung von Negationsverben (anstatt Negationspartikeln), das große Inventar nicht-finiter Verbformen, das reiche Kasussystem, die Syntax und Semantik von Possessivsuffixen, Wortstellungsvariation und -variabilität, und der agglutinierende Sprachbau im allgemeinen. Durch das Kennenlernen dieser Phänomene werden Kenntnisse in der Typologie und syntaktischen Diversität der Sprachen der Welt vermittelt. Doch es bleibt nicht beim bloß deskriptiven Kennenlernen der Phänomene, sie werden auch noch formal zu analysieren versucht. Auf Grundlage dieser Analysen werdet ihr dann selber tätig werden um neue Sachen über uralische Sprachen feldforschend herauszufinden, wobei sich natürlich die drei größten Sprachen, Estnisch, Finnisch und Ungarisch, am einfachsten dafür eignen. Die Feldforschungsarbeit wird im Kurs vorbereitet und ausgewertet, und bei geringer Teilnehmendenzahl würde ich auch einfach entsprechende native speaker einladen. Auch sonst werdet ihr im Kurs vieles selber aktiv und ergebnisoffen herausfinden, zusammenstellen und analysieren. Es ist derzeit sogar noch einfacher, an Mutersprachler*innen zu gelangen, weil die Schwelle, eine Videokonferenz zu machen, einfach so viel geringer ist.

Der Leistungsnachweis wird in einer Projektarbeit + Protokoll (= nicht eine schriftliche Hausarbeit) bestehen. Das Projekt besteht im Ausweiten der auf Wikipedia verfügbaren Informationen zu weniger dokumentierten uralischen Sprachen. Alternativ besteht der Leistungsnachweis in dem Feldforschungsprotokoll. Eine Ausweitung dieser Optionen kann auch zur Modulprüfung taugen.

Der Kurs widmet sich der Untersuchung und Analyse der verschiedenen deutschen Dialekte sowie Minderheitensprachen (z.B. Friesisch). Im Vordergrund des Interesses steht vor allem die zu beobachtende Mikrovariation auf morpho-syntaktischer und semantischer Ebene mit Ihren Konsequenzen für die generative syntaktische Theoriebildung.