Das Blockseminar kann sowohl als die Fortsetzung einer im Somersemester
2022 begonnenen Lehrveranstaltung mit gleichem Titel als auch autark
gelten.Die 1990er Jahre waren zeitlich die Schnittstelle zwischen der
Zweiten und Dritten Generation jüdischer Einwanderer nach Deutschland.
Was die dritte Generation so besonders macht, ist ihre Vielfalt. Und
Vielfalt bringt eben auch vielfältige Meinungen. Die Juden kommen aus
Ost -und Westdeutschland, aus der ehemaligen UdSSR, aus Israel. Diese
Vielfalt war schon vor Shoa eine besondere Eigenschaft des Judentums.Und
diese Vielfalt gibt es wieder. Sie drückt sich in Vielem aus. Als Max
Czollek, der in Berlin Friedrichshain in einer durch die DDR geprägten
Familie aufwuchs, gefragt wurde, was das Judentum für ihn ausmacht,
sagte er: "Eine Familie, eine Geschichte, ein Ritual, ..Tote, lebendige
Freunde und Verbündete." Ähnlich bei Max Biller, obgleich sich die
beiden Publizisten in einer grundlegenden gegenseitigen Kontroverse
befinden. Anders gestaltet sich das Leben bei der religiösen
Gemeinschaft. Das gemeinsame bei allen Juden in Deutschland bildet
jedoch ihre Identität. "You can take me out of the ghetto, but you can't
take the ghetto out me", formulierte es Sasha Salzman, die zu den
lebenden Juden der Dritten Generation gehört. Diese Vergangenheit hat
die Juden auf eine verwundbare und emotionale Weise tief geprägt und
definiert.Das Blockseminar geht den thematischen Fragen auf den Grund.Es
sind drei Führungen im Rahmen des BS in Berlin und Umgebung geplant.Das
Blockseminar geht den thematischen Fragen auf den Grund.Es sind drei
Führungen im Rahmen des BS in Berlin und Umgebung geplant.
- Kursleiter*in: Dr. Witalij Wilenchik