Was meinen wir eigentlich, wenn wir über Behinderungen sprechen? Sind Personen mit Behinderung von struktureller Ungleichheit betroffen? Ist die Andersbehandlung von Personen mit Behinderung gerechtfertigt? Und was sagen Personen mit Behinderung eigentlich selbst zu diesen Fragen?
In diesem forschungsorientiertem Seminar werden wir mit Hilfe von Texten, gemeinsamer Diskussion und Projektarbeit untersuchen, was es mit dem sozialen Modell von Behinderung auf sich hat und inwieweit Personen mit Behinderung von struktureller Ungleichheit (zum Beispiel in Form von Diskriminierung, (epistemischer) Ausgrenzung, Unterdrückung) betroffen sind. Wir wollen außerdem diskutieren, ob die Andersbehandlung von Personen mit Behinderungen (zum Beispiel in Form von Unterbringung in besonderen Einrichtungen oder Arbeit in Behindertenwerkstätten) in einer demokratischen Gesellschaft gerechtfertigt sein kann. Und wir wollen hinterfragen, warum Personen mit Behinderung selbst so selten zu Wort kommen in unserer Gesellschaft.
Hierzu lesen wir sowohl Texte über (strukturelle) Ungleichheits- und Gleichheitstheorien und demokratische Teilhabe, sowie Texte über ontologische und gesellschaftliche Fragen um den Begriff Behinderung von Behindertenrechtsaktivisten wie Raúl Krauthausen und Theoretiker*innen wie Elizabeth Barnes, Joel Michael Reynolds und Shelley Tremain.
- Kursleiter*in: Dr. phil. Hilkje Charlotte Hänel