Der Kurs vermittelt aufbauend auf den Grundkenntnissen des Modernen Hebräisch, die im Wintersemester erlernt wurden, Grundkenntnisse des Biblischen Hebräisch, die dazu befähigen mittelschwere biblische Texte mit Hilfe eines wissenschaftlichen Wörterbuches zu übersetzen und zu analysieren. Schwerpunkte liegen dabei auf der Morphologie des sogenannten schwachen Verbes und der Syntax des Biblischen Hebräisch.
Der Kurs findet online statt. Bitte wenden Sie sich per e-mail an die Dozentin, sollten Sie zum Zeitpunkt der ersten Veranstaltung noch nicht angemeldet sein.

Das Konzept der „convivencia“ stammt aus der Forschung zur mittelalterlichen Iberischen Halbinsel und beschreibt herkömmlicherweise die Beziehungen und den Austausch zwischen den Mitgliedern der großen Religionsgemeinschaften, Judentum, Christentum und Islam (Thomas F. Glick). Spätestens mit den Vertreibungen der Juden in den Jahren 1492–1498 endete diese Geschichte Iberiens. Sie fand jedoch in mancher Hinsicht ihre Fortsetzung im Mittelmeerraum der Frühen Neuzeit und im hier expandierenden Osmanischen Reich, in dessen Grenzen – ähnlich wie im mittelalterlichen Spanien – Christen, Juden und Muslime lebten.

Im Seminar wollen wir zunächst die Forschungsdiskussion um die iberische „convivencia“ kennenlernen, um dann zu untersuchen, inwiefern dieses Konzept helfen kann, interreligiöse Beziehungen im Mittelmeerraum des 16. bis 18. Jahrhunderts zu erfassen und in ihrem Wandel zu verstehen. Zu diesem Zweck werden wir aktuelle Forschungsliteratur diskutieren sowie Quellentexte – in der Regel in englischer Übersetzung – lesen und auf Fragen der „convivencia“ hin erörtern. Zu den Themenbereichen, die auf diese Weise in den Blick gelangen, zählen unter anderem die Organisation des nachbarschaftlich-städtischen Lebens, Fragen des Rechtspluralismus, Geschichten der Konversion und Verfolgung sowie Fragen des Wissens über den religiös Anderen.