Unter dem Titel Kunst als Organon der Philosophie untersucht das Seminar die Rolle der Kunst in der idealistischen Philosophie von Kant bis Hegel. Ausgangspunkt ist Kants Kritik der Urteilskraft, in der das Schöne als Ausdruck des Übergangs von Natur zur Freiheit erscheint – eine Schlüsselidee, die die folgenden Autoren aufnehmen und weiterentwickeln.
Das Seminar widmet sich zentralen Texten von Kant, Hölderlin, Fr. Schlegel, Schelling und Hegel. Dabei geht es um die Frage, wie Kunst nicht nur Gegenstand philosophischer Reflexion ist, sondern selbst als Medium der Wahrheit, ja als notwendiges „Organon der Philosophie“ verstanden wird. In den Blick kommen poetologische Entwürfe, systematische Ästhetiken und spekulative Versuche, das Verhältnis von Subjektivität, Natur, Kunst und dem Absoluten neu zu bestimmen. Das Seminar verfolgt diese Entwicklung im Übergang von der kritischen zur spekulativen Philosophie des Deutschen Idealismus und diskutiert die These, dass sich im Idealismus eine grundlegende Neuverortung der Kunst als philosophische Form vollzieht.
- Kursleiter*in: Pablo Genazzano