Jüdische Friedhöfe sind vielerorts oft die letzten Zeugnisse jüdischen Lebens; oft auch die einzigen Zeugen einer insgesamt vergangenen Friedhofskultur.

Sie bieten einen guten Einblick in jüdisches Denken über Tod, Trauer und Erinnerung sowie in diesbezügliche Auseinandersetzungen mit der nichtjüdischen Umwelt. Aufgrund ihrer materiellen Gestaltung z.B. in Anordnung, Ikonographie und Text spiegeln sich hier zudem verändernde Lebensentwürfe und Moden. Vor dem Hintergrund der Shoa erzählen diese Friedhöfe aber auch vom Schicksal der Gemeinden und vom unterschiedlichen Umgang der zumeist nichtjüdischen Nachgeborenen mit einem besonderen Erbe.

Das Seminar will einen Einblick in die Erforschung jüdischer Friedhöfe geben und Raum für selbstständiges Arbeiten ermöglichen. Exemplarisch sollen die zwei Friedhöfe in Eberswalde mit ihren Bauten und Grabmalen grafisch, textlich und bildlich erfasst und für die Dokumentation in der online-Datenbank Jüdische Friedhöfe Brandenburg aufbereitet werden. Außerdem soll reflektiert werden, welchen Stellenwert jüdische Friedhöfe in der heutigen und künftigen Erinnerungskultur besitzen.


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