Anhaltende Flucht- und Migrationsbewegungen sind Teil
gesellschaftlicher Normalität in Deutschland und tragen zur
Vervielfältigung von Zugehörigkeiten, kulturell-religiös-sprachlichen
Lebensformen und kollektiven Geschichten bei. Mit ihrem allgemeinen
Erziehungsauftrag zur Interkulturellen Bildung will sich die Schule
diesen gesellschaftlichen Veränderungen stellen. Ihre Aufgabe ist es,
alle Schüler*innen auf ein wertschätzendes und solidarisches
Miteinander in einer globalisierten Welt vorzubereiten.
Das Begleitseminar richtet sich an Lehramtsstudierende, die sich mit
Fragen der Flucht und Migration im schulischen Kontext beschäftigen
wollen, ohne diese Fragen auf die sprachliche Integration von
Schüler*innen mit sog. Migrationshintergrund zu verengen. Das
Seminar möchte untersuchen, wie Interkulturelle Bildung zu einer
Querschnittsaufgabe jeden Unterrichts werden kann, welche Rolle
dabei z.B. ,Willkommensklassen‘, Zusammenarbeit mit Eltern,
Deutschförderung, Ausgrenzungen, Bildungsmaterialien spielen und
wie eine diversitätssensible Unterrichts-/Schulkultur entwickelt werden
kann.
Die Studierenden sollen im Seminar dazu angeregt werden, ihre
Beobachtungen aus dem Unterrichts- und Schulalltag einzubringen, sich
zu diesen mit Seminarteilnehmenden auszutauschen, zu diskutieren
und die eigene Haltung dabei zu reflektieren. Ziel des Seminars ist es,
anschließend in der Lage zu sein, migrationsspezifische Aspekte in
Schule besser fachlich und praktisch einzubetten, ohne dabei in die
Kulturalisierungsfalle zu tappen.
- Kursleiter*in: Clea de Vries
- Kursleiter*in: Anna Aleksandra Wojciechowicz