Der Titel zitiert bewusst den Romanzyklus von Marcel Proust; ausgerechnet in einer Stadt, die wie kaum eine weitere in Deutschland die Rezeption der (antiken, mittelalterlichen und frühneuzeitlichen) Geschichte am Ausgang der Vormoderne widerspiegelt. 

In diesem Kurs soll die weltweite, politisch legitimierende Rezeption des Mittelalters in verschiedenen Facetten (Historiographie, Kunstgeschichte, Literaturgeschichte, politische Geschichte) vor dem Hintergrund der aktuellen „Mediävalismus-Forschung” untersucht werden. 

Wenngleich der Schwerpunkt in Europa (französisch-, deutsch- und englischsprachige Gebiete) liegt, wird besonders im letzten Drittel des Kurses, das Phänomen vom „erfundenen Mittelalter”, also der Rezeption des Mittelalters auf den amerikanischen Kontinent, ebenso beleuchtet.