„Wunderkinder“, „Virtuosen“ und „Genies“ – bis heute werden Musiker*innen auf Youtube, in sozialen Medien oder der Presse mit diesen Begriffen beworben. Doch was fasziniert die Gesellschaft seit Jahrhunderten an musikalischer Virtuosität und was wurde in verschiedenen Epochen darunter verstanden? Seit wann streben Musiker*innen danach, virtuos zu sein und warum? Und in welchem Verhältnis stehen dabei technische Präzision und Selbstinszenierung der Interpret*innen? Streben Musiker*innen mit Virtuosität nach perfekter Werktreue oder vielmehr nach der Aufmerksamkeit des Publikums? Im Rahmen dieses Seminares soll die Bedeutung von Virtuosität seit dem 17. Jahrhundert genauer untersucht werden, sowohl musikalisch als auch gesellschaftlich: Was macht ein Werk virtuos? Wie klingt Virtuosität? Und wie wird Virtuosität inszeniert? Inwiefern prägt Virtuosentum unsere Gesellschaft bis in die neoliberale Gegenwart?