Trotz verschiedentlich geäußerter negativer Einschätzungen -- lies, damned lies, statistics -- ist die Bedeutung der Statistik in Wissenschaft und Politik geradezu überwältigend. Zumindest für die Sozialwissenschaften gilt: fundierte Aussagen über empirische Realitäten lassen sich (fast) nur mit Hilfe von Statistik treffen. Notwendige Voraussetzung hierfür sind aber grundlegende Kenntnisse statistischer Konzepte und Verfahren. Diese sollen in dieser Vorlesung gelegt werden.

Der erste Teil des Kurses behandelt statistische Verfahren zur Beschreibung und zum Vergleich von beobachteten Merkmalen. Behandelt werden tabellarische, graphische und maßzahlen-basierte Verfahren. Danach wird verdeutlicht, dass die hierbei gefundenen

Eigenschaften der Verteilungen zum Teil das Ergebnis eines Zufallsprozesses sein könnten. Es stellt sich daher die Frage, ob die beobachteten Eigenschaften ein Zufallsprodukt darstellen, oder ob sie das Ergebnis eines sozialen Prozesses sind. Die Antwort auf solche Fragen ist Gegenstand der Inferenzstatistik, die im zweiten Teil der Vorlesung behandelt wird.

Die Vorlesung legt Wert auf das Erlernen der statistischen Formelsprache. Durch Anwendung der statistischen Methoden auf inhaltliche Fragestellungen soll das intuitive Verständnis der gelernten Verfahren gestärkt werden.