Kümmern und Töten liegt in keiner Profession so nahe zusammen wie in der Tiermedizin. Die Profession ist dabei in unterschiedliche Institutionen von Mensch-Tier-Beziehungen eingelassen, sei es die Katze im Wohnzimmer, das Rind im Stall oder die Giraffe im Zoo. In den letzten 50 Jahren lässt sich dabei ein Geschlechterwechsel in der Tiermedizin beobachten. 
Aber wie lässt sich die Profession soziologische beschreiben? Wie wird mit der Zuständigkeit für Leben und Tod von Tieren umgegangen? Und welche Rolle spielt die „Feminisierung” der Profession? 
In dem Seminar werden wir uns über einen empirischen Zugang an Theorie und Ansätze der Professions- und Geschlechtersoziologie sowie der Human-Animal Studies annähern. Mit Hilfe der Grounded Theory werden eigene Forschungsberichte erarbeitet Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, sehr wohl aber die Bereitschaft, sich aktiv theoretisch und empirisch in ein neues Thema einzuarbeiten.
Literatur zur Vorbereitung:

DeMello, Margo (2010): Animals and Society: An Introduction to Human-Animal Studies. New York: Columbia University Press, 2. Aufl.

Irvine, Leslie, Vermilya Jenny R. (2010): Gender Work in a Feminized Profession: The Case of Veterinary Medicine. Gender & Society. 24(1):56-82. doi:10.1177/0891243209355978

Jones, Susan D. (2003): Valuing Animals: Veterinarians and Their Patients in Modern America. London: JHU Press.