Wenn die Welt, wie nach Schopenhauers Philosophie, einem irrationalen Willen unterworfen ist, (woraus) lässt sich dann noch Hoffnung schöpfen? Arthur Schopenhauers Willensmetaphysik, die er in seinem Hauptwerk Die Welt als Wille und Vorstellung (1819) dargelegt hat, beschreibt das menschliche Leben als zwischen Leiden und Langeweile schwingend. Und doch hat es Spuren im Werk nachfolgender Schriftsteller und Künstler, wie Beckett und Nauman, hinterlassen. Samuel Becketts Theaterstücke, Romane und Erzählungen stellen oft in ironisch-absurder Weise leidende oder clowneske Figuren dar, deren Leben alles andere als angenehm ist und die vielleicht gerade deshalb zum Lachen anregen. Seine Texte wie z.B. En attendant Godot (Warten auf Godot), 1952, Fin de partie (Endspiel), 1957 oder Le dépeupleur (Der Verwaiser), 1966 zeigen eine Auseinandersetzung mit höchst beunruhigenden Themen, welche sich zum Teil als exemplifizierend für Schopenhauers Thesen verstehen lassen. Der Künstler Bruce Nauman beschäftigt sich in seinen Werken auch mit unangenehmen Zuständen der Wut, Frustration, Angst oder Bedrückung. Mit Werktypen wie dem Slow Angle Walk: Beckett Walk (1968), dem Tunnelmodell Three Dead End Adjacent Tunnels, Not Connected (1981) oder den Video-Installationen Clown Torture (1987) knüpft er direkt an Becketts Texten an. Auch in seinem Schaffen findet man Spuren von Schopenhauers Philosophie, beispielsweise auf rezeptionsästhetischer Ebene. Neben der Untersuchung einzelner Werke wollen wir in diesem Seminar gemeinsam diesen Nexus aus Philosophie, Literatur und Kunst medienübergreifend erkunden und unter anderem eine Antwort auf die anfängliche Frage nach Hoffnung suchen. Wir werden dabei philosophische Auszüge, Theaterstücke, Romane u.a. lesen, sowie uns Videos, Fotografien, Installationen usw. näher anschauen.

Bitte schreiben Sie sich selbstständig ab dem 01.04. in den Kurs ein. Sollte eine Anmeldung nicht mehr möglich sein, ist die maximale Teilnehmer'innenzahl erreicht.