Im Seminar „Privatheit im digitalen Zeitalter – Privacy by Design aus einer ethischen Perspektive“ wird den Studierenden eine Einführung in das Thema Privatheit aus einer vorrangig geisteswissenschaftlichen Perspektive geboten. Privacy by Design ist ein Datenschutzkonzept, das ursprünglich von der kanadischen Datenschutzbeauftragten Ann Cavoukian entwickelt und durch Artikel 25 in der Europäischen Datenschutzgrundverordnung mittlerweile rechtlich verankert und innerhalb der EU verpflichtend ist. Im Seminar wird ein Einblick in die philosophisch-ethischen Grundlagen gegeben, die in den Diskursen zum Schutz der Privatheit eine wichtige Rolle spielen.

Privatheit hat nicht nur eine individuelle Dimension, sondern ebenso eine gesellschaftliche und deshalb auch eine wichtige politische Funktion. Nur wenn ein ausreichendes und holistisches Verständnis hinsichtlich der Bedeutungen von Privatheit vorhanden ist, kann ein sinnvoller und begründeter Datenschutz weiterentwickelt werden. Theoretische Grundlagen und Perspektiven aus der aktuellen Privacy-Debatte, aus der (politischen) Philosophie und der Designtheorie sowie der Technikethik sollen dazu beitragen, den Studierenden einen Einblick in die komplexen Diskurse rund um das Thema Privatheit zu bieten.

Den Studierenden werden für jede Sitzung Literaturempfehlungen gegeben, die in den Sitzungen besprochen werden und als Diskussionsgrundlage dienen. Die Studentinnen und Studenten lernen, unterschiedliche Positionen zu dem Thema Privatheit kennen kontrovers zu diskutieren. In einigen Sitzungen werden auch Übungsaufgaben in Gruppenarbeit gelöst. Gegen Ende des Semesters sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars eine Hausarbeit in Form eines Essays im Umfang von 2.000-3.000 Wörtern einreichen und darin ihre eigene Meinung explizit zum Ausdruck bringen. Das Lernziel dieses Seminars ist, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer eigenen, begründeten Meinung hinsichtlich des Themas zu befähigen.