Obgleich das mündliche Face-to-Face-Gespräch nach wie vor als Prototyp der zwischenmenschlichen Interaktion angesehen werden kann, gewinnen primär schriftbasierte Kommunikationsformen im digitalen Raum zunehmend an Bedeutung. Während der kommunikative Austausch per E-Mail, Online-Forum oder Kommentarspalte zwar meist dialogisch ausgerichtet ist, teilweise aber deutlich zeitversetzt erfolgt, ermöglichen Chat- und Instant-Messaging-Dienste wie WhatsApp oder Signal schriftliche Interaktionen in (nahezu) Echtzeit, die in vielerlei Hinsicht mit mündlichen Gesprächen vergleichbar sind. Jedoch ergeben sich durch das (meist) schriftliche Medium und die technischen Rahmenbedingungen der jeweiligen Plattform einige Unterschiede zur mündlichen Echtzeit-Interaktion, die es bei der Analyse digitaler Gespräche zu berücksichtigen gilt.

In diesem Seminar werden wir postingbasierte Messenger-Interaktionen aus der Perspektive der digitalen Konversationsanalyse und der Interaktionalen (Schrift-)Linguistik analysieren und uns mit deren Besonderheiten auseinandersetzen. Ziel ist es, dass die Seminarteilnehmer:innen im Laufe des Semesters kleine Forschungsprojekte zum Themenbereich entwickeln und durchführen. Eingangs wird hierfür durch die Lektüre und Besprechung relevanter Grundlagentexte und Studien sowie die gemeinsame Analyse authentischer Datenbeispiele die theoretisch-methodische Basis geschaffen.

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