Europa ist mit unterschiedlichen Migrationsprozessen ab 1950 konfrontiert: neben den sogenannten klassischen Einwanderungsländern wie Deutschland oder Frankreich sind seit Jahren typische Auswanderungsländer wie Italien, Griechenland und Spanien Ziel von Immigranten und Geflüchteten geworden. Die Migrationspolitik bzw. die Aufnahmepolitik in den verschiedenen europäischen Ländern hat dementsprechend verschiedene Phasen und Praktiken erlebt. Bei den aktuellen Migrationsbewegungen sind zunehmend auch Frauen Akteure der Mobilität. Aus- bzw. Einwanderung erfolgt nicht mehr, wie häufig in der Vergangenheit der Fall, im Rahmen der Familienzusammenführung, sondern stellt für viele Frauen ein autonomes Projekt dar. Bei geflüchteten Frauen ist dagegen die Mobilität das Ergebnis einer „forced Migration”. Außerdem sind durch Tertiärisierungsprozesse „frauenspezifische Arbeitsmarktsegmente” entstanden, die zum Teil vorwiegend von den neuen „Arbeitsmigrantinnen” besetzt werden (so zum Beispiel in der Pflege, im Haushalt etc.). Darüber hinaus ist zum Beispiel in Deutschland in Folge der Anwerbemigration eine zweite bzw. dritte Generation von Frauen mit sogenannten „Migrationshintergrund” herangewachsen. Nach einer theoretischen Einführung über Begriffe und Modelle der Migration wird anhand von Fallstudien die Situation von migrantischen Frauen auf europäischer Ebene exemplarisch untersucht und diskutiert.