Warten gilt gemeinhin als eher belanglose und vor allem als ziemlich langweilige Tätigkeit,
über die es dementsprechend nicht viel zu sagen gibt. Schaut man aber in die Literatur und
bildende Kunst fällt auf, dass das Thema überraschend oft thematisiert wird. Dabei geht es
häufig um die Fragen: Wie warten wir? Wie viel Kontrolle haben wir über diesen Zustand?
Und: In welchem Verhältnis stehen Zeit(erfahrung) und Warten?
Im Seminar werden wir uns einige Warteszenen gemeinsam anschauen (Penelope am
Webstuhl, Bergson vor dem Zucker/Wasser, Wladimir und Estragon am Straßenrand…).
Dabei sollen uns vor allem zwei verschiedene Arten des Wartens beschäftigen: zum einen
wird es um das Warten auf ‚etwas‘ gehen, das klar auf ein bestimmtes Objekt und damit in die
Zukunft gerichtet ist. Zum anderen werden wir über jenes Warten ohne Objekt sprechen,
welches Kracauer als „zögerndes Geöffnetsein“ bezeichnet und das in Kunst, Literatur und
Philosophie als für sich genommenes Ereignis interessiert.

Bitte melden Sie sich ab 1.10. (10 Uhr) hier in Moodle für das Seminar an.