Schreiben ist eine Reise nach innen. Es schöpft aus den Quellen eigener Erfahrungen, Erinnerungen, Fantasie und Kreativität. Wir lassen unserer Vorstellungskraft beim Schreiben freien Lauf. Zugleich verlangt und ermöglicht das Schreiben Empathie. Zum Schreiben über Andere gehören Gespräche. Wir stellen uns in diesem Blockseminar wechselseitig Fragen und erfahren viel Neues – auch über uns. Wie anders sind die Anderen? Wie viel Vielfalt und welche Widersprüche stecken in uns selbst? Und gelingt es uns, auch jetzt, d.h. in einer Zeit großer politischer Konflikte, empathisch und zugleich kreativ zu bleiben?

Literarisches Schreiben ist nicht zuletzt eine Kulturtechnik und ein Handwerk. Das Blockseminar vermittelt einerseits literaturwissenschaftlich relevante „Bauformen des Erzählens“ wie Figurenperspektive, Handlungsstränge,  Raum- und Zeitkonstruktionen, Stilmittel. Andererseits erhalten die Teilnehmer*innen zahlreiche, auf ihre eigene Erfahrung und Praxis zielende Inputs aus dem Bereich „Kreatives Schreiben“ sowie interaktive Erzählaufforderungen, die das Zuhören ebenso wie das Vertrauen auf eine eigene Stimme und Geschichte fördern. Die theoretischen und literarischen Texte, die wir im Laufe des Semesters diskutieren, widmen sich zudem verschiedenen Aspekten von Mehrsprachigkeit: Multilinguales Schreiben, Mehrsprachigkeit als Ausdruck von Migrationserfahrungen und Mehrsprachigkeit als Merkmal einer kulturell diversen Gesellschaft.