Idealisierungen spielen in zahlreichen Debatten der zeitgenössischen Ethik eine zentrale Rolle. So vertreten einige Ethiker:innen die Auffassung, ein Verweis auf ideal-rationale Akteur:innen könne Aufschluss darüber geben, was das gute Leben ausmacht. Politische Philosoph:innen – allen voran John Rawls – argumentieren dafür, dass wir unter Rückgriff auf einen idealisierten Urzustand plausible Gerechtigkeitsprinzipien formulieren und rechtfertigen können. Und nicht zuletzt halten manche Ethiker:innen eine idealisierte Sicht auf unsere Mitmenschen zuweilen für hilfreich, um zu entscheiden, wie wir uns ihnen gegenüber verhalten sollen. In diesem Seminar werden wir uns eingehend mit der Rolle von Idealisierungen in der Ethik beschäftigen. Insbesondere werden wir untersuchen, warum sie trotz ihrer faktischen Unwahrheit eine wichtige Stellung in moralischen Diskursen einnehmen, unter welchen Bedingungen sie unser ethisches Wissen erweitern können, und, wo ihre Grenzen liegen. Die Teilnahme an diesem Seminar ermöglicht den Studierenden, einen bedeutenden Aspekt ethischen Nachdenkens zu ergründen sowie Einblick in eine Vielzahl von Themen zu erhalten, die derzeit in der Ethik diskutiert werden.

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