Kafka im internationalen Kontext

Im Jahr 2024 jährt sich der Todestag von Franz Kafka (1883-1924) zum hundertsten Mal. Der deutschsprachige Schriftsteller jüdischer Herkunft lebte Anfang des 20. Jahrhunderts in der hoch multiethnisch und multisprachig geprägten modernen Stadt Prag. Als einer der wenigen deutschsprachigen Autoren, der sowohl in der Forschung als auch bei einem breiteren Publikum international beliebt ist, haben seine Werke im letzten Jahrhundert auf der ganzen Welt Literatur und Kultur prägnant beeinflusst. Die Aktualität seines Werks spiegelt sich in seiner internationalen Rezeption wider, die jegliche Grenzen der Nationen und Sprachen überschreitet. Mit Blick auf Kafkas bevorzugte ausländische Referenzen lesen wir in diesem Seminar Kafkas Texte und vergleichen diese mit Weltliteratur, die auf Kafka bzw. seine Werke direkt zurückgreift oder als ‚Kafkaesk‘ bezeichnet wird. Daneben werden Kafka-Rezeptionen und Adaptionen in der Populärkultur weltweit – Filme, Serien, Animation, Webtoon, Music Videos sowie Social Media Plattformen – mitberücksichtigt. Damit Internationalität keine leere Parole bleibt, werden nicht nur europäische und anglo-amerikanische Literatur, sondern auch Literatur anderer Kontinente behandelt, Ostasien eingeschlossen, in der Kafka schon längst als kulturelle Ikone Resonanz findet. In diesem Zusammenhang lesen wir zu dem Werk Kafkas kurze Texte von Jorge Louis Borges, Vladimir Nabokov, Haruki Murakami, Kurt Vonnegut sowie Han Kang usw. und diskutieren die Besonderheit und Universalität der internationalen Rezeptionen und Adaptionen Kafkas.