Seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland (1949) und des Staates Israel (1948) galten die Beziehungen beider Länder als "besondere" in verschiedenster Hinsicht: Erschwert durch den "Schatten der Shoah", verpflichtend für die BRD aufgrund der historischen Hypothek, miteinander verbunden durch (ehemals) deutsche Jüdinnen/Juden auf beiden Seiten, und fragil in Krisensituationen. Auf den ersten Blick wurden die Verbindungen seit 1965 (Aufnahme diplomatischer Beziehungen) stetig enger und nachhaltiger. Doch was ist Mythos, was Realität? Und welche Rolle spiel(t)en die deutschen Kanzler in diesem Feld, von Adenauers Freundschaft mit Ben-Gurion, Schmidts Disputen mit Begin bis hin zu Merkels Credo von der deutschen "Staatsräson" für Israels Sicherheit? Das Seminar verbindet biographische Fallbeispiele mit Dokumenten-Analysen und geht auch auf gegenseitige Wahrnehmungen in Israel und Deutschland ein. Das Seminar ist auch für Studierende der Jüdischen Studien und der Sozialwissenschaften geeignet.