Seit Anbeginn des digitalen Zeitalters hat sich die digitale Kommunikation stetig weiterentwickelt: Herrschten zunächst noch rein schriftbasierte Äußerungsformen wie SMS, E-Mails und Textchats vor, setzten sich nach und nach Kommunikationsmedien durch, die die Einbindung zusätzlicher Inhalte wie Bild-, Video- und Tondateien ermöglichen. So können Nutzer:innen moderner Instant-Messenger wie WhatsApp ihre Textnachrichten nach Belieben um bildliche Elemente wie Emojis, Fotos und Memes erweitern, Links, Dokumente und Standortinformationen austauschen und bei Bedarf auch mittels Sprachnachrichten und Videotelefonie interagieren. Durch dieses Spektrum an Modalitäten und Medialitäten unterscheidet sich die Online-Interaktion über Social-Media-Dienste nicht nur von der Kommunikation über traditionelle Medien mit ihren weniger vielfältigen Bild-Text-Ton-Kombinationen, sondern auch von der face-to-face-Interaktion, in der das gesprochene Wort zwar stets durch prosodische, mimische und gestische Ausdrucksmittel begleitet wird, textliche und multimediale Inhalte jedoch eher selten eine Rolle spielen.

In diesem Seminar werden wir uns aus interaktional-linguistischer Perspektive mit multimodalen Äußerungsformen im Zeitalter sozialer Medien auseinandersetzen. Ziel ist es, dass die Seminarteilnehmer:innen im Laufe des Semesters kleine Forschungsprojekte zum Themenbereich entwickeln und durchführen. Eingangs wird hierfür durch die Lektüre und Besprechung relevanter Grundlagentexte und Studien sowie die gemeinsame Analyse authentischer Datenbeispiele die theoretisch-methodische Basis geschaffen.