In diesem Seminar wollen wir die Bemerkung, Musik sei ein Testfeld technologischen Wandels, von David Hesmondhalgh, Leslie Meier (2018) und Georgina Born (2022) zum Ausgangspunkt nehmen, um uns der vielfältigen Schnittstellen zwischen Musik und dem „Digitalen” zu widmen. Ein weiter Musikbegriff soll uns dabei verschiedene Perspektiven auf unsere „digitale Gegenwart” eröffnen und gleichsam einen historischen Vektor des Digitalen aufzeigen, der weit hinter das 21. Jahrhundert zurückgeht. Wir werden in diesem Zusammenhang Aspekte diskutieren wie etwa Automatisierung (von Musik), Diskretheit sowie digitale Speichermedien und fragen, wie diese mit musikalischen Praktiken in Verbindung stehen. 
Im zweiten Teil der Veranstaltung steht die Frage nach der Spezifik des 21. Jahrhunderts zentral. Wie verändert das „Digitale” musikalische Praktiken, den Beruf von Musiker*innen, die musikalischen Vertriebsstrukturen und das Hören von Musik in der Gegenwart?