Spätestens seit der „Zeitenwende“ (Olaf Scholz) des russischen Überfalls auf die Ukraine ist die deutsche Ostpolitik in die Kritik geraten. Vor diesem aktuellen Hintergrund beschäftigen wir uns in der Übung mit der Ostpolitik der Bundesrepublik Deutschland. Um sie zu verstehen, ist es notwendig, sich auch mit der Vorgeschichte im Deutschen Reich von 1871 bis 1945 zu befassen. Die Übung ist als Quellenkurs angelegt. Sie wird anhand einschlägiger Quellentexte wichtige Stationen deutscher Ostpolitik thematisieren: von Bismarcks Rückversicherungsvertrag (1887) und dem Hitler-Stalin-Pakt (1939) über Adenauers Besuch in Moskau (1955) und die Neue Ostpolitik der sozial-liberalen Koalition bis zur Russlandpolitik des vereinigten Deutschlands unter Gerhard Schröder und in der Ära Merkel. Inwiefern hat sich die deutsche Politik gegenüber Russland/der Sowjetunion und den Ländern Ostmitteleuropas seit dem Zweiten Weltkrieg gewandelt? Gibt es auch Kontinuitäten? Was sind zentrale Zäsuren? Wer waren wichtige Akteure? Welche Interessen und Absichten verfolgten deutsche Ostpolitiker? Wer übte Kritik an ihrer jeweiligen Politik und warum? |
- Kursleiter*in: Prof. Dr. Dominik Nicolas Geppert