In der Antike war Sklaverei ein selbstverständlicher, nicht grundsätzlich in Frage gestellter Bestandteil des Alltags. Im Oberseminar vollziehen wir nach, welche Wege in die Sklaverei führten; wie diese in der Praxis ausgesehen haben kann (wobei es eine breite Spanne unterschiedlicher Erfahrungen zu berücksichtigen gilt); auf welche Weisen Individuen ihrem Schicksal als Unfreie engehen konnten.
Sklaverei stellt notwendigerweise ein
Gewaltverhältnis dar, da Menschen fundamentale Freiheiten bwz.
Freiheitsrechte genommen wurden – welche Rolle spielten (die Androhung
von) Gewalt und Bestrafung einerseits und (die Aussicht auf) Freilassung
andererseits für die Stabilisierung des Systems Sklaverei?
Wir werden problematisieren, dass
nahezu keine Stimmen der Versklavten erhalten sind und Strategien
suchen, wie wir mit dieser einseitigen Quellanlage umgehen können.
Es gibt strukturelle Gemeinsamkeiten und spezifische Unterschiede zwischen der griechischen (athenischen) Praxis der Sklaverei und der römischen Praxis, welche sich außerdem zwischen Republik und Kaiserzeit veränderte. Der heutige Blick wird häufig durch die Vokabel der "Sklavenhaltergesellschaft" geprägt, so dass wir fragen werden, was der Begriff bedeutet und inwiefern er für eine Beschreibung und Analyse antiker Zustände tragfähig ist.
→ Sklaverei im demokratischen Athen sowie dem republikanischen Rom ist ein Prüfungsschwerpunkt im Zentralabitur (Berlin) 2023.
- Kursleiter*in: Dr. Eike Faber