Das Lehrforschungsprojekt beschäftigt sich mit der Analyse der Zwischenrufe im deutschen Bundestag. Zwischenrufe sind Unterbrechungen von Bundestagsreden aus den Reihen der gerade nicht-sprechenden Abgeordneten. Funktional dienen Zwischenrufe häufig zur Äußerung von Kritik an dem Redeninhalt der SprecherIn. Die leitende Forschungsfrage des Projekts ist, ob sich die Qualität der Negativität in den Zwischenrufen mit dem Einzug der AfD in den Bundestag verändert hat. Sind diese bspw. aggressiver und/oder provokativer geworden? Bestehen Unterschiede zwischen den Fraktionen? Wie reagieren die etablierten Parteien in ihren Zwischenrufen auf die AfD? Wie tritt die AfD selbst in ihren Zwischenrufen auf?

Um diese und weitere Fragen beantworten zu können, benötigen wir einen Datensatz der Zwischenrufe des 18. (vor dem AfD Einzug) und 19. (nach dem AfD Einzug) Bundestags. Dieser wurde für dieses LFP bereits vorbereitet und steht allen TeilnehmerInnen zur Verfügung. Zur Beantwortung der ForschungsfrageNein fehlen aber noch die Informationen zur Qualität der Zwischenrufe. Ist ein Zwischenruf bspw. "aggressiv", "provokant", "sachlich" oder auch "positiv"?

Ziel des Projekts ist es, im ersten Semester ein Kodierschema zur Kategorisierung der Qualität der Zwischenrufe zu entwickeln. Die Kategorien werden wir auf Basis der Forschungsfrage und bestehender Literatur gemeinsam forumlieren. Den Abschluss des ersten Semesters bildet die Anwendung des Kodierschemas auf eine Stichprobe der Zwischenrufe durch die TeilnehmerInnen.

Im zweiten Semester soll auf Basis der kodierten Stichprobe ein Machine Learning Algorithmus trainiert werden. Dieser kann potentiell genutzt werden um die restlichen unkodierten Zwischenrufe automatisiert für uns zu kodieren.

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