Das Seminar dient der vertiefenden Beschäftigung mit der modernen kolonialen Weltordnung (im Mittelpunkt steht die europäische Expansion seit 1815) und den Formen der Kritik, die sie begleiteten. In den ersten Veranstaltungen werden Begriffsbestimmungen vorgenommen sowie spezifische Zeitschichten und Erscheinungsformen des modernen Kolonialismus, bzw. der De-Kolonisierung, betrachtet. Daran anschließend (ab Juni) wird sich intensiver mit Formen der Kritik am europäischen Kolonialismus auseinandergesetzt. Grundlage für diese Reflexionen wird die kritische Auseinandersetzung mit der Studie von Benedict Stuchtey: „Die europäische Expansion und ihre Feinde. Kolonialismuskritik vom 18. bis in das 20. Jahrhundert” (2010) sein, die in Auszügen gemeinsam gelesen werden soll. Sie kann über den Universitätsaccount auf der Verlagshomepage kostenfrei heruntergeladen werden.

 

Die Referate und die das Seminar abschließenden Hausarbeiten können eine Kritikerin oder einen Kritiker, eine Gruppierung, ein Werk, Ereignis oder eine Idee zum Gegenstand haben und sollen im Forschungsparadigma der Intellectual History bzw. der Ideengeschichte verfasst werden (eine VA wird diesen Paradigmen gewidmet sein). Themen für das Referat und die Hausarbeit werden nicht vorgegeben, sondern sind von den Teilnehmer:innen in enger Abstimmung mit dem Dozenten zu entwickeln. Absicht ist es, mit diesem Seminar einen Raum zu bieten, in dem ein Standort auch für aktuelle Problematisierungen des „Kolonialismus” erarbeitet werden kann. Gewünscht wird regelmäßige und rege Teilnahme, auch eine dem Gegenstand angemessene Sensibilität.