Das Seminar behandelt die Debatte zwischen John McDowell und Hubert Dreyfus, zwei einflussreichen Philosophen der Gegenwart. Im Mittelpunkt der Debatte steht die Frage, was es für menschliche Lebewesen bedeutet, über geistige Fähigkeiten zu verfügen. Ist unsere Erfahrung immer schon rational strukturiert und unser Handeln jederzeit selbstbewusst oder nehmen wir in Erfahrung und Handeln auf körperliche Momente Bezug, die nicht rational und nicht selbstbewusst sind? Welche Rolle spielen kulturelle Praktiken und gesellschaftliche Normen für unsere geistigen Fähigkeiten? In der Diskussion dieser Fragen liefert die McDowell-Dreyfus-Debatte nicht nur einen direkten Einblick in die zeitgenössische Philosophie, sondern verhandelt zugleich wichtige Zusammenhänge der klassischen Philosophie (Kant, Hegel, Heidegger, Merleau-Ponty und andere). 

Wir werden uns zunächst einige Sitzungen mit McDowells wirkmächtigem Buch Mind and World beschäftigen, um daran anschließend die Auseinandersetzung zwischen McDowell und Dreyfus in ihren verschiedenen Etappen kritisch nachzuvollziehen. Abschließend werden wir einzelne Aspekte der Debatte unter Heranziehung anderer Autor*innen vertiefen.