Die Grammatik im Zweitspracherwerb ist ein wesentlicher Aspekt eines Systems, der Lernende vor große Herausforderungen stellt. Unterschiedliche Merkmalklassen (Numerus, Genus und Kasus) und deren Erwerb in Erst- und Zweitsprache unterstehen Regeln, die erlernt werden müssen. Zum Beispiel wird ‚Sonne‘ im Deutschen zu den Feminina gezählt im Spanischen hingegen zu den Maskulina. Wie gehen Zweitsprachenlernende aus erwerbstheoretischer und grammatischer Perspektive mit solchen Unregelmäßigkeiten um?

Ziel des Seminars ist es, diese Merkmalklassen aus der Sicht Zweitsprachenlernender zu durchleuchten. Dazu werden theoretische Konzepte erarbeitet und auf der Basis von gegenstandsbezogenen Analysen im Erwerbskontext näher betrachtet. Zwei zentrale Fragen rücken dabei in den Vordergrund: 1. Wie und wann erfolgt die Annäherung an zielsprachlche Strukturen? 2. Welche Hürden sind damit verbunden? Diesen Fragen gehen wir mit Hilfe ausgewählter Korpusdaten nach.