In Arthur Conan Doyles 1887 erschienenem Roman A Study in Scarlet hat die wohl berühmteste Detektivfigur aller Zeiten ihren ersten Auftritt: Sherlock Holmes. Hier lernt er Dr. John Watson kennen, der in A Study in Scarlet zu seinem ständigen Begleiter wird und als Erzähler in insgesamt 5 Romanen und 56 Kurzgeschichten gespannten Leser*innen davon berichtet, wie Sherlock Holmes dank seiner „science of deduction“ spektakuläre Kriminalfälle löst. Die Geschichten um Holmes und Watson verhandeln auf ambivalente Weise gesellschaftliche Themen und ideologische Zusammenhänge der späten Viktorianischen Zeit und stehen am Anfang des Genres der Detektivgeschichte – und einer nicht endenden wollenden Reihe an Adaptionen in jedem erdenklichen Medium.
In diesem Lektürekurs werden wir uns eingehend mit Arthur Conan Doyles Roman auseinandersetzen. Wir werden ihn einer genauen erzähltechnischen Analyse unterziehen und dabei grundlegende erzähltheoretische Begriffe erarbeiten, ihn in seinem literatur- und kulturhistorischen Kontext verorten und die wichtigsten Themen und Motive besprechen. Wir werden verschiedene literaturwissenschaftliche Betrachtungen des Romans vergleichend diskutieren und mit unseren eigenen Leseeindrücken in Verbindung bringen.
Ziel der genauen Beschäftigung mit dem Roman ist es, exemplarisch zu erarbeiten, welche Fragen Sie an literarische Texte stellen können und wie sich diese Fragen in der gründlichen Arbeit mit dem Text beantworten lassen. Im Laufe des Semesters werden Sie dazu drei kurze schriftliche Analysen einzelner Passagen des Romans anfertigen.

Bitte besorgen Sie sich die folgende Ausgabe (!) des Romans:
Arthur Conan Doyle: A Study in Scarlet, Oxford: Oxford University Press 2008. ISBN: 9780199554775.