In diesem Blockseminar widmen wir uns der Beobachtung und Analyse von Motiven in unterschiedlichen medialen Umgebungen (Text, Film, Bild). Verschiedene Formate erzählen Geschichten auf unterschiedliche Weisen und doch handeln sie oft vom Gleichen. Ist also Sprache der kleinste gemeinsame Nenner von Geschichten? Nein, denn eine Geschichte kann auch in Form eines Bildes, einer Bewegung oder bewegter Bilder erzählt werden.

Die Narratologie (die Wissenschaft vom Erzählen) geht davon aus, dass dieselbe Story auf vielfältige Weisen in Erzählungen umgesetzt werden kann. Der Inhalt des Erzählten (histoire) und seine Präsentation (discours) stehen dabei in ständiger Wechselwirkung.
Im Fokus des Seminars stehen einerseits Inszenierungsformen von Motiven (zum Beispiel: „Die Reise“), aber auch die Werkzeuge, die man braucht, um sie zu analysieren.
Anhand von ausgewählten Methoden aus der Literatur- Film- und Bildwissenschaft sollen in diesem Seminar Werkzeuge erschlossen werden, um mediensensible Analysen umzusetzen.
Ziel des Seminars ist es, kulturelle Artefakte besser verstehen und mit adäquaten Mitteln interpretieren zu lernen, um in Zukunft eine Antwort auf die Frage zu kennen: „Wie vergleiche ich einen Film mit einem Buch?“