Der Kurs verfolgt zwei Ziele: Erstens sollen zentrale Begriffe und Argumente aus der Geschichte der Philosophie in den Fokus rücken, deren Kenntnis in medienwissenschaftlichen Debatten stillschweigend vorausgesetzt wird: so etwa die Schriftkritik Platons, das Konzept des Medialen bei Aristoteles, das Apriori bei Kant, die Dialektik bei Hegel, das Dionysische bei Nietzsche, das Phänomen bei Husserl, die Störung bei Heidegger, das Performative bei Butler. Wir werden uns Schlüsselstellen solcher Begriffsprägungen möglichst im Primärtext ansehen und dabei auch lernen, mit den Schwierigkeiten umzugehen, die vor allem bei der Rezeption älterer bis sehr alter Diskurse auftauchen.

Daraus ergibt sich bereits das zweite Ziel des Seminars: es ist zugleich als ein Tutorium angelegt, das die TeilnehmerInnen dazu nutzen sollen, diejenigen Fragen und Probleme einzubringen, mit denen sie in ihrem Studium in Bezug auf philosophische Begriffe jeweils selbst akut konfrontiert sind. Beispielhaft soll daran gezeigt und diskutiert werden, wie man mit solchen Schwierigkeiten produktiv umgehen kann, das heißt welche Nachschlagewerke verwendet werden können (und wie man mit diesen überhaupt gut und sinnvoll arbeiten kann), aber auch, wie man mit Unklarheiten und offen bleibenden Fragen verfährt.

Das Seminar wird online (Zoom) stattfinden. Im wöchentlichen Wechsel sollen die beiden Ziele des Seminars im Fokus stehen. (1.) In jeder zweiten Sitzung soll ein für die Medienwissenschaft zentraler philosophischer Begriff anhand von Primärliteratur erschlossen werden. (2.) In den Sitzungen dazwischen sollen die TeilnehmerInnen ihre eigenen Fragen und Probleme mit philosophischen Begriffen einbringen, die ihnen im medienwissenschaftlichen Studium begegnen.

Zur Vorbereitung auf diese Sitzungen und zum Austausch auch von studentischen Materialien soll die Plattform Moodle verwendet werden.

Zusätzliche Informationen:
Testat: Neben der aktiven Teilnahme und Vorbereitung der Sitzungen (Textlektüre) sind für die erfolgreiche Absolvierung des Kurses erforderlich:

Eine Reading Response (2 Seiten) zu einem der Primärtexte sowie zumindest eine (schriftliche oder mündliche) Schilderung einer Frage oder eines Problems inklusive der Darlegung der bisherigen Lösungsstrategie. Beides soll dem In-Gang-Bringen der Diskussionen in der Gruppe dienen.