Was wir mittlerweile alltäglich unter dem Begriff Wissenschaftsjournalismus zusammenfassen, hat in den vergangenen Jahren unaufhörlich an Aufmerksamkeit und Relevanz zugelegt. Die Erkenntnisse über den Klimawandel und seine Auswirkungen, die anhaltende globale Gesundheitskrise oder die so genannte genetische Revolution sind nur einige der Themenfelder, die in der wachsenden Medienlandschaft unter Rückgriff auf wissenschaftliches Wissen dargestellt, kommentiert und folglich kontextualisiert werden. Damit gehen vielfältige ethische und politische Fragestellungen über die Arbeit und die Stellung von Wissenschaften in global agierenden Gesellschaften einher.
Aber was steckt eigentlich hinter der journalistischen Arbeit zu den Wissenschaften? Welche Akteure, Sprachen, Formate und Methoden zur Er- und Vermittlung komplexer Sachverhalte finden Anwendung in den journalistischen Ressorts oder bei den Einzelsprecher*innen der Wissenschaftskommunikation, die möglicherweise selbst gar nicht aus den wissenschaftlichen Disziplinen stammen über die sie berichten?
Neben diesen Fragen, denen wir uns historisch, wissenschaftsforschend und praktisch anhand von Positiv- wie Negativ-Beispielen widmen wollen, bleibt die Frage inwiefern wir all dies im Kontext dekolonialer Wissenschaftskritik reflektieren sollen. Denn die westlich geprägten Natur- und Sozialwissenschaften stehen neben ihren Erfolgsgeschichten berechtigterweise unter dem weitläufigen Verdacht ihre Vormachtstellung teilweise ausgenutzt bzw. durch ihre Innovationen zu irreversiblen Problemen geführt zu haben.

Im Zuge des Seminars soll ein Workshop mit einer externen Person aus Theorie und Praxis des nicht-kanonischen Wissenschaftsjournalismus abgehalten werden. Dazu wird es im Dezember zu einer Terminverlegung kommen müssen. Der Workshop soll am Donnerstag, dem 9.12. von 10-12 Uhr (Raum: 1.12.0.05) stattfinden.