Zur Materialität von Computerspielen und anderen digitalen Medien

Wenn von digitalen Medien die Rede ist, dann werden gerne nichtstoffliche Metaphern und Modelle herangezogen (z.B. Cloud-Computing), um sie zu beschreiben. Bei Computerspielen verhält es sich oft umgekehrt. Als vermeintlich immaterielle Form des Spielens werden Computerspiele mit stofflichen Begriffen beschrieben. So spricht man etwa von der Spiel-Mechanik. Dabei kann oft niemand genau sagen, worin die Mechanik digitaler Medien genau besteht. Auf der ästhetischen Ebene von Computerspielen ist in letzter Zeit ein Trend zu einer Ästhetik des Materiellen zu beobachten. Spiele wie Mundaun arbeiten mit von Hand gezeichneten Grafiken. Das Spiel Trüberbrook arbeitet mit einer Stop-Motion-Technik und Yoshi’s Crafted World erstrahlt ähnlich wie Spiele der Little-Big-Planet-Reihe als romantisches Bastelparadies.
Vor dem Hintergrund vielfältiger aktueller und historischer Diskurse widmet sich dieses Seminar der Frage nach der Materialität von Computerspielen und anderen digitalen Medien. Dazu lesen wir Texte von Yuk Hui, Felix Raczkowski, Wendy Chun, Olli Leino, Nicole Starosielski, Josef Nguyen und anderen.